Während bei uns Winter herrscht, ist in Peru Hochsommer. Weihnachten bei 30 Grad im Schatten ist völlig anders als bei uns. Was an diesem Land noch besonders ist: Es gibt hier die meisten Krippendarstellungen unterschiedlichster Art Südamerikas. Das liege daran, dass die klimatischen Bedingungen im Land sehr verschieden seien – von der Küste bis ins Hochland der Anden – und zudem die Vielfalt der indigenen Völker gross sei.
Diese Völker seien mit dem Einfall der Spanier im 16. Jahrhundert zwangschristianisiert worden. Und unterdrückt. «Diese Unterdrückung und die damit verbundene Armut sind in den Krippen gut sichtbar», erläutert Kurator Alfred Hartl. Vielmals hätten die wunderschönen Krippen ergreifende geschichtliche Hintergründe. Alle zeugen sie von grossem kunsthandwerklichem Geschick. «Auch wenn wir Krippen bis ins 20. Jahrhundert hinein zeigen, heute findet man dieses Handwerk gar nicht mehr», meint Alfred Hartl. Der Winter und der Santa Claus von Coca Cola hätten auch in Peru Einzug gehalten, «und die Familien, welche Krippen herstellen, müssen sich danach richten. Sonst überleben sie nicht.» In Muri werden jedoch neben den modernen auch sehr ursprüngliche Krippen gezeigt. Kunsthandwerk, das zu sehen sich lohnen wird. Umrahmt von einem interessanten Programm.