Die aktuelle Wechselausstellung widmet sich der Wahrnehmung der Alpen, die im 18. Jahrhundert mehrere Wandlungen erfährt. Drei ausgewählte Aspekte fungieren als Schlaglichter und geben anhand von Bild- und Buchbeispielen Einblick, wie Künstler und Forscher der Gebirgswelt begegneten.
Schlaglicht 1: Natürliche TheologieSchon im ausgehenden 17. Jahrhundert verändert sich die Beziehung der Religion zur Naturforschung. Das damalige Weltbild wird von der Physikotheologie, auch Natürliche Theologie genannt, gezeichnet. Diese Geistesströmung prägt die Betrachtungsweise der Natur von 1680 bis 1730 und will mit Mitteln der Naturforschung die Existenz Gottes beweisen. Ein bekennender Physikotheologe ist der Naturwissenschaftler und Zürcher Stadtarzt Johann Jakob Scheuchzer. In seinen Schriften versucht er den Gottesbeweis durch die Naturwissenschaft zu erbringen.
Schlaglicht 2: Kunst trifft auf NaturwissenschaftCaspar Wolf steht für das steigende Interesse der Landschaftsmaler an der forschenden Eroberung der Natur während der Zeit zwischen Aufklärung und Romantik. Im Berner Gelehrtenkreis um Albrecht von Haller kommt Wolf mit aktuellem Wissen in Kontakt und wird sich der Bedeutung der damals einsetzenden Vermessung der Natur bewusst. So fliessen wissenschaftliche Fakten sowie Messresultate in seine Malereien mit ein.
Schlaglicht 3: Souvenirs
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts werden die Berge, insbesondere die Schweizer Alpen, zum Mittelpunkt eines neuen Interesses am Alpinismus und zum begehrten Bildmotiv. Die steigende Nachfrage des aufkommenden Tourismus nach Landschaftsdarstellungen wird in der Schweiz von Kleinmeistern wie Johann Ludwig Aberli, Gabriel Lory d. Ä., oder Niklaus Sprünglin bewältigt.