Der Rhonegletscher ist eines der bekanntesten Motive Caspar Wolfs – und er war ein zentrales Kapitel des künstlerischen Forschungsprojektes «Grand Tour Caspar Wolf».
Heute stehen die Bilder Wolfs geradezu als Sinnbild und Mahnmal für die Klimaerwärmung. Dies nicht nur, weil anhand der realistischen Bilder Caspar Wolfs moderne Glaziologen den Gletscherschwund fast exakt dokumentieren können. Reichte die Zunge des Rhonegletschers nach 1900 bis weit ins Tal nach Gletsch hinunter, könnte er Ende des 21. Jahrhunderts gänzlich verschwunden sein. Dies die Warnungen der heutigen Forscher.
Die neue Wechselausstellung «Rohnegletscher – quo vadis?» beschäftigt sich künstlerisch und nahbar mit dieser Thematik: Vom Abgesang auf den verschwindenden Gletscher von George Steinmann, über eine eindrückliche Ansicht der Landschaft von Bruno Müller-Meyer bis hin zur Paranatur von Andrina Jörg. Sie pflanzt ihre Objekte in der Talsohle bei Gletsch und fotografiert sie aus exakt demselben Blickwinkel, den Caspar Wolf für sein Rohnegletscherbild eingenommen hatte. Ein erschütternder Blick.