Wie kamen Sie auf die Idee zur «Venus von Muri»?
Wir wussten, dass Muri 2027 ein wichtiges Jubiläumsjahr bevorsteht: 1000 Jahre Kloster. Das ist eine grosse Geschichte – auch wir wollen eine solche erzählen. Aus Sicht der Frauen. Und ihr Wirken würdigen. Wie kam ich zu dieser Inspiration? Immer wieder stand ich auf dem Klosterplatz in Muri und habe mir Gedanken gemacht, wie man eine solche Geschichte aufgleisen kann, so dass sie für die Menschen gluschtig wird. Und abends sah ich die Venus am Himmel leuchten. Irgendwann hat es «klick» gemacht. Und die Venus landete sozusagen auf dem Klosterhof.
Ein Stern?
Ja, die Venus ist ein Planet. Aber sie ist auch das Prinzip einer Göttin und vor allem ist sie zu einem Sinnbild für Frauen von heute geworden. Der Begriff der Venus trägt einen grossen Spannungsbogen in sich. Auch das Kloster lebt ja von einem solchen grossen Bogen. Diese Vielschichtigkeit spricht uns an.
Neben dem starken künstlerischen Engagement soll sich auch die Bevölkerung beteiligen. Warum?
Weil dieses Projekt eine Möglichkeit darstellt, etwas Gemeinsames zu schaffen und über ein Thema mit- einander in Austausch zu kommen. Statt immer zu fragen «was trennt uns», geht es hier um «was verbindet uns». Und nicht zuletzt darum, dass das Wirken der Frauen sichtbarer wird.
Warum sollte ich die Ausstellung besuchen? Werde ich diese Kunst überhaupt verstehen?
Sie sollten nur schon aus Gwunder kommen! Sie können einfach hinschauen und schöne, ernste oder auch witzige, überraschende Arbeiten entdecken. Und hinter jedem Werk steckt eine Geschichte. Ich bin sicher, in diesem Mosaik findet jede Person vieles, bei dem sie sagen kann, «das spricht mich an».